ein Oberton-Gedicht von Miroslav Grosser

Ich bin ein Klang-Wanderer
und ich wandere durch den Klang.

Stufe für Stufe gleite ich hin zum stillen Licht
und tief in die dunkle Erde hinein.
Hin und her zwischen all den Ur-Polaritäten des Seins
schwingt sich meine Stimme
auf der Reise durch den Klang
einander erkennend erfahrend einend.

Als Klang gewordenes Bewusstsein
und als Körper gewordener Klang,
als sprunghaft schwingendes Sein
von einer vollkommenen Harmonie
in die nächste eintauchend und
dabei emporfliegend zugleich
locke ich das Innerste des Klanges
wohlwollend aus ihm hervor,
indem ich ihn durchwandere.

Dieses magisch mich verzaubernde Klang-Innerste zu erfühlen
erfüllt mein Innerstes mit so viel zärtlichem Gefühl,
dass mein immer stärker schwingendes Bewusstsein
sich mit dem Seins-Klang vereint in ekstatischer Weise
und alle Ideen des Wollens sich in Hingabe verwandeln.

Welten von Klängen sanft durchgleitend
gebe ich all die nicht mein seienden Gaben,
die mir gegeben – im Vertrauen – hin
an die meiner Klang-Wanderung Lauschenden
und erfahre so das Glück des Empfangens des Einen Nichts,
das Alles ist in der Leere der Erfüllten.

Freudig durschreitend die sich immer neu öffnenden Tore
in das sich offenbarende Mysterium, das da Leben heißt.

Das Bild oben nenne ich „Klang-Berge“ und es ist ein Screenshot der Visualisierung meiner Stimme beim obertonverändernden Singen im Strohbass (aufgenommen mit der Software „Overtone Analyzer“)

Und hier eine Verklanglichung der obigen Worte, bei der Du das Wandern durch die Klänge besonders gut nachempfinden kannst: